Mittwoch, 30. Dezember 2009

Neulich im Modellbahngeschäft

Die Zeit vor Weihnachten war natürlich das Jahres-Highlight für die Modellbahnhändler. Ich weiss nicht ob das Geschäft für sie gut gelaufen ist. Man hört dies und das und bekommt vermutlich auch nicht immer objektive Antworten. Bei zwei, drei Beispielen die ich mitbekommen habe, muss ich mich aber auch fragen ob die sogenannte Krise der Modelleisenbahn nicht auch schon im POS (Point of Sale; Neudeutsch für Verkaufsgeschäft) anfängt.

Ein Händler hat einige Wochen vor Weihnachten eine Lok erhalten die geografisch gut zu seinem Geschäft passt (Wappen) und erhofft sich damit auch Nicht-Eisenbahner anzusprechen. Deshalb bestellt er nicht nur ein Stück davon beim Importeur, sondern gleich mehrere. Verkauft hat er bisher aber nur ein vorbestelltes Modell. Aber wissen denn die Bewohner der Gemeinde, dass es diese Lok dort zu kaufen gibt? Vermutlich nicht, da im Geschäft nur die "üblichen" Käufer angesprochen werden. Zusätzliches (Cross-) Marketing? Natürlich nicht, die werden dann schon merken, dass es bei mir etwas Neues gibt...

An einem anderen Ort gibt es ein halbes Dutzend Startpackungen von Märklin zu einem günstigen Preis zu kaufen. Eigentlich ideal als Weihnachtsgeschenk. Dasselbe Bild: Ausser der Stammkundschaft bekommt das niemand mit. Kein Inserat, nichts im Schaufenster, dafür die Frage wieso nach Weihnachten noch fünf von sechs nicht verkauft sind.

Ich weiss das wird nicht der Normalfall sein und nicht jeder Händler ist so passiv. Aber man darf nicht nur "die Branche" und "die Krise" für den Umsatzrückgang verantwortlich machen, sondern muss vielleicht selber etwas Initiative und Phantasie zeigen. Und das muss nicht immer teuer sein.

Heute erzählt mir - und dies als drittes Beispiel - ein Modellbahner, dass er gerade zum letzten Mal bei seinem Stammhändler war. Er habe in den letzten paar Jahren wohl für einen fünfstelligen Betrag Material gekauft. Aber heute wollte der Händler einen offensichtlichen Schaden an einem neu gekauften Wagen als Bedienfehler durch einen Kurzschluss abtun und weigerte sich das Fahrgestell in Garantie auszutauschen. Stattdessen verlangte er 30 Franken fürs Einschicken an die Reparaturstelle. Der Betrag habe ihn zwar auch geärgert, mehr enttäuschte ihn aber, dass der Verkäufer sich nicht um eine Fehlerbeseitigung kümmern wollte, sondern gleich etwas Neues verkaufen wollte.

Alte Marketingregel: Ein zufriedener Kunde erzählt seine Erfahrung an einer Person weiter, ein unzufriedener Kunde aber mindestens an zehn.

Freitag, 4. Dezember 2009

Vorweihnachtliche Betrachtungen

Mein Lieblingszitat zum Wochenende stammt aus dem Blog Railmotiv von Friedhelm Weidelich

Wenn langjähriges Marketingversagen und Rezession zusammenkommen, leidet ein Luxusartikel wie die Modellbahn.
Händler, Mitarbeiter und Kunden leiden mit. Und die Entscheider, beratungsresistent, schauen nur auf Zahlen und kennen die Mentalität ihrer Kunden nicht.


Genau meine Rede und auch die von vielen meiner Leser. Lesenswerter Artikel; danke Friedhelm und sorry fürs Teil-Klauen deines Titels ;-)

Sonntag, 29. November 2009

Fleischmann: Interpretationssache

Bereits am 22. Oktober habe ich darüber berichtet, dass bei Fleischmann ein grosser Stellenabbau geplant ist. Soweit also keine Neuigkeiten. Vor dem Hintergrund eines Sozialplans der in den letzten Tagen vorgestellt wurde, versuchen sich die beiden Nürnberger Medienunternehmer mit Schlagzeilen zu überbieten.

"Fleischmann gerettet?" fragen sich die Nürnberger Nachrichten (Altmühl Bote). Der Betriebsrat habe dem "Rettungsplan" zugestimmt, da man kaum eine andere Wahl gehabt habe.

Da die wertvollen Markenrechte an Fleischmann inzwischen bereits an die Holding übertragen wurden, sei das Risiko einer Pleite der Fleischmann GmbH mit noch schlimmeren Folgen schlicht zu groß gewesen.


Die Nürnberger Zeitung sieht hingegen das Unternehmen "auf dem Abstellgleis".

Mit der ausgehandelten Abfindungsformel zeigen sich Betroffene höchst unzufrieden. «Mickrig» seien die Beträge und zudem nach oben gedeckelt, so dass für die meisten nur eine Summe von wenigen Monatsgehälter herauskäme.
Ich hoffe nur - siehe dazu mein letzter Blog und die Kommentare dazu - dass sich neben der (zugegebenermassen wichtigen) Sicherung der Arbeitsplätze auch jemand Gedanken zur Zukunft der Firma in Bezug auf Produkte, Marketing usw gemacht hat. Denn ansonsten ist das was ausgehandelt wurde nur eine Übergangslösung...

Sonntag, 22. November 2009

Modellbahn Saison

Es ist die Saison der Modelleisenbahner. An jedem Wochenende von Oktober bis Dezember gibt es zig Börse, Ausstellungen, Tage der offenen Tür usw. die man besuchen könnte. Die Tische der Occasionshändler sind voll und auf eBay und Ricardo wird so viel wie sonst nie angeboten.

Das tönt ja eigentlich nach einer florierenden Branche. Ganz anders tönt es aber wenn man mit den Leuten spricht die mit diesem Hobby Geld verdienen wollen: Den Modelleisbahn-Hädlern und den Importeuren. Von einem der grössten Importeur in der Schweiz hört man, dass er im Moment mindestens 30 Händler hat die ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können. Gleichzeitig sagt mir ein bekannter Händler, dass er kaum noch die Hälfte des Umsatzes von vor 10 Jahren macht. Er verkaufe zwar gerade vor Weihnachten nicht schlecht, es seien aber vor allem die Stammkunden die ihre Sammlung erweitern. Neue Gesichter sehe man kaum im Laden. Demnach sind es auch vor allem Neuheiten die früh bestellt würden und weniger die Ladenauslage die weg ginge. Das macht aber einen Grossteil des Geschäftsvermögens aus.

Viele Ladeninhaber können nur noch überleben, weil sie einen Nebenerwerb (bzw. einen Haupterwerb) haben der sie über Wasser hält oder weil sie gewisse Kosten (z.B. die Miete oder das Personal) nicht in die Vollkosten mit einrechnen müssen.

Ist das der Lauf der Zeit? Hat sich die Spiel- und Sammelwelt so stark verschoben? Oder fehlt der Branche an zündenden Ideen?

Montag, 9. November 2009

Der Traum von der Modelleisenbahn...

...wurde dem amerikanischen Investor Warren Buffet in seiner Jugend nicht erfüllt. Dies berichtet die FAZ in ihrer Online-Ausgabe. Das sei einer der Gründe gewesen weshalb er letzte Woche die zweitgrösste amerikanische Eisenbahngesellschaft Burlington Northern Santa Fe übernommen habe.
"Das alles geschieht, weil mir mein Vater keine Spielzeugeisenbahn gekauft hat, als ich ein Kind war", sagte der berühmte Investor nach Bekanntgabe der Transaktion.
Den Traum der eigenen Modelleisenbahn hat er sich natürlich auch schon längst erfüllt. Die Burlington-Northern dürfte allerdings mit 44 Mia. Dollar etwas teurer gewesen sein. Dafür habe sich die halbe Wallstreet von Buffets Eisenbahn-Fieber anstecken lassen und die Kurse der entsprechenden Aktien in die Höhe getrieben.

Nach dem Lesen dieses Artikels ringe nun immer noch mit mir, ob ich den Vätern wirklich noch raten soll ihren Söhnen auf Weihnachten eine Startpackung zu kaufen...

Dienstag, 3. November 2009

Besuchstage in Horw

Zu meinem Blogbeitrag über die Anlage in Horw wurde ich noch gebeten auf die Tage der offenen Tür Ende November (27./28.11.) und die monatlichen öffentlichen Besuchstage aufmerksam zu machen. Das hole ich hiermit gerne nach, da die Anlage - auch in der aktuellen Bauphase - sehr sehenswert ist.

Faszinierendes in Friedrichshafen

Wenn die Faszination Modellbau vom letzten Wochenende der Gradmesser für den Zustand der Branche wäre, so ginge es ihr sehr gut. Ich war vor allem in der Modelleisenbahn Halle und die war an meinem Besuchstag gut besucht. Aussteller bestätigten mir, dass dies an allen drei Tagen so war und sie mit den Geschäften zufrieden seien.

Ich fand die Mischung gut: Praktisch alle grossen Hersteller waren anwesend, viele Verkaufsstände und natürlich auch Ausstellungsanlagen von Clubs. Die Halle war zwar gut gefüllt, aber man kam fast überall gut durch, konnte sich die Waren anschauen und mit den Herstellern sprechen.

40'000 Besucher sind nach Angaben der Veranstalter an den drei Tagen in die Messehallen gekommen. Darunter war viel Schweizer Dialekt auszumachen. Ein Aussteller einer Clubanlage meinte sogar, dass er mindestens die Hälfte der Zeit Schweizerdeutsch sprechen konnte.

Ich fand die Messe interessant und anregend und werde vermutlich nächstens Jahr wieder anreisen.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Puls fühlen in Friedrichshafen

Nach den Negativschlagzeilen der letzten Wochen zu Fleischmann (Abbau von 100 Arbeitsplätzen) und Faller (minus 50 Arbeitsplätze), mal etwas positives aus dem Hause Märklin. Die Radikalkuren scheinen Wirkung zu zeigen:
Eine positive Nachricht hatte Pluta (der Insolvenzverwalter von Märklin) denn auch für alle Modellbahnfreunde mitgebracht: Nach Millionenverlusten in den Vorjahren werde Märklin 2009 wieder »vier bis fünf Millionen Euro Gewinn machen«. (Quelle: FERPRESS - Internationale Eisenbahn-Presse Vereinigung)

Ende dieser Woche werde ich mich mal an der Modellbau Friedrichshafen umhören und den Puls bei den Ausstellern fühlen.

Neben dem Kontakt mit den Anbietern freue ich mich auch auf die vielen Klubanlagen die zu sehen sein werden. Ich werde ein paar Eindrücke und Fotos mitbringen.

Eine Grossanlage im Entstehen

Durch einen Kollegen bin ich auf die monatlichen Führungen des Modelleisenbahn-Club Horw aufmerksam geworden. In einem Keller mitten im Zentrum von Horw entsteht auf ca. 500 m2 eine Anlage in Spur H0 und H0m. Im Moment ist die Modelleisenbahn im Rohbau, die Geleise sind alle verlegt und auf einigen Abschnitten kann zu Demozwecken gefahren werden. Die Landschaft wird stark in steile Berge eingebettet sein, so dass später nur noch ein kleiner Teil der Geleise zu sehen sein wird. Deshalb ist jetzt eigentlich eine gute Gelegenheit sich diese Grossanlage einmal vor der Fertigstellung anzuschauen.

Interessant finde ich auch das Betriebskonzept. Es gibt einen (1) durchgehenden Kreis mit ca. 140 Blöcken, der von den Zügen komplett durchfahren wird. Die Durchfahrtszeit eines Zuges soll gegen 2 Stunden betragen. Genannt wird dieses Konzept "Echtzeitanlage" und es soll die grösste der Schweiz werden. Gefahren wird im Endausbau mit dem System Lauer im Analogbetrieb. Das ist in der heutigen Zeit bemerkenswert, hat aber wohl vor allem mit dem Know-How der Klubmitglieder zu tun. Roland Niggli - der auch das angeschlossene Verkaufgeschäft führt - realisiert hier wohl zusammen mit einem Dutzend Klubmitgliedern seinen Lebenstraum. Fazit: Sehr eindrücklich und auf jeden Fall einen Besuch wert.

Auf der Club Homepage gibt es mehr zu den technischen Details, einen Gleisplan und auch viele Fotos der Entstehung zu sehen.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Auch bei Fleischmann muss man abbauen

Die nächste grosse Restrukturierung wird nötig bei... *tataaaa*... Fleischmann. Der Bayrische Hersteller in Österreichischen Händen kündigt heute einen grossen Abbau (100 von 226 Stellen) und umfassende Restrukturierungen an.

Da ich nicht alles abschreiben möchte verweise ich gerne auf die Pressemitteilung die die Kollegen von "Modellbahntechnik aktuell" veröffentlicht haben.

Sonntag, 18. Oktober 2009

Märklin kommuniziert erst 2010...

...über den Verkauf des Unternehmens.

Heute gelesen in bild.de
Für den insolventen Modelleisenbahnbauer Märklin ist erst im kommenden Jahr mit einem Verkauf zu rechnen. „Es läuft gerade ganz gut, das Weihnachtsgeschäft soll noch mitgenommen werden“, heißt es in unternehmensnahen Kreisen. Das berichtet die „Schwäbische Zeitung“ über die Pläne von Insolvenzverwalter Michael Pluta. Das bedeute: Ein Investor erhält 2010 den Zuschlag, den traditionsreichen Hersteller aus Göppingen (Baden-Württemberg)übernehmen zu dürfen. Zurzeit seien sieben Investoren an Märklin interessiert.
Das scheint mir logisch. Denn man will ja das wichtige Weihnachtsgeschäft nicht durch heikle Unternehmensdiskussionen aufmischen. Wir lassen uns weiter überraschen.

Sonntag, 11. Oktober 2009

Liebe Ausstellungsmacher...

Wie angekündigt war ich dieses Wochenende an der Plattform der Kleinserie in Bauma. Neben den bekannten Schulräumen und der Turnhalle, war dieses Jahr ein Teil der Ausstellung im neuen Zentrum Grosswies. Damit verbunden war im Vorfeld auch die Hoffnung mehr Platz zwischen den Ständen zu haben und weniger Gedränge. Doch weit gefehlt: Sogar im neuen Saal wurden die Grundregeln einer guten Ausstellung missachtet. Viel zu eng gebaut! Bemo gehört ja sicher zu den besser frequentierten Ständen, das weiss man auch im Voraus. Aber gerade dort konnte man nicht stehen bleiben um die Anlage und die Modelle anzuschauen, weil sich die Besucher durch einen weniger als einen Meter breiten Durchgang vor und zurück zwängen mussten.

Ich gönne jeder Ausstellung und vor allem auch Bauma den Zuschauererfolg. Aber man muss sich auch einmal bewusst sein, dass die Räume nicht mehr ausreichen. Bitte liebe Ausstellungsmacher - und damit meine ich bewusst nicht nur die Kollegen aus dem Zürcher Oberland - schaut, dass die Besucher genug Platz zwischen den Ständen haben. Dass man in Ruhe stehen bleiben kann und trotzdem noch Platz zum Durchgehen findet. Dafür braucht man mindestens zwei bis drei Meter Zwischenraum. Es ist niemandem gedient wenn man als Fazit der Messe vom Gedränge spricht und dies auch das Hauptthema zwischen Aussteller und Besucher ist. Das haben die grossen Messen schon immer so gemacht und für die Modellbahn-Ausstellungen gilt im Prinzip dasselbe: Passt die Lokalität den Gegebenheiten an. Oder anders gefragt: Findet "Bauma" nächstes Jahr in Winterthur statt?

Die Ausstellung selber hat wie immer einiges geboten. Viel Neues gab es aber aus meiner Sicht dieses Jahr nicht zu sehen. Kleinserien implizieren halt auch, dass man nicht jedes Jahr dutzende Neuer Modelle vorführen kann. Aufgefallen sind mir vor allem mehr Anbieter von Modellhäusern, welche auch Lasercutting als Service anbieten.

Speziell ist auch ein Händler aus Österreich aufgefallen, der seine Modelle nicht im Internet präsentiert sehen will. Er hat jeden Fotografierenden gefragt, wofür er die Bilder macht und er solle sie nicht veröffentlichen. Wer seine Modelle nicht zeigen will, sagt damit natürlich auch schon einiges...

Freitag, 9. Oktober 2009

Simulanten

Vom Flugsimulator haben wir Alle schon gehört. Aber kennen Sie den Bus-, den Schwertransport-, den Landwirtschafts-, den Feuerwehr- und den Sprengmeister-Simulator? Die gibt es alle! Darauf gekommen bin ich durch den... tataaaa... Rangier-Bahnof-Simulator :-) Rudolf Ring stellt ihn heute in seinem Blog ziemlich enthusiastisch vor.

Tönt auf den ersten Blick alles viel versprechend: 100 Level, alles in 3D, verschiedene Aufgaben erledigen, dann in den nächsten Level aufsteigen usw. Als bekennender PC-Freak wollte ich das Spiel natürlich gleich kaufen. - Einschub: Zugegeben, eigentlich wollte ich es irgendwo herunterladen, möglichst nichts dafür bezahlen und gleich los spielen. So geht das heute ;-) - Also auf den Kaufen-Link geklickt, bei amazon.de gelandet und zuerst über die oben erwähnten Gärtnerei- und Nordic-Walking-Simularoren gestaunt. Das Gute an Amazon ist, dass es immer schon jemanden gibt der das Produkt vor einem gekauft hat und kommentiert wie gut das Game ist.

Doch halt: "Flossy" (so heisst der Typ der das Spiel vor mir gekauft hat) vergibt nur 2 von 5 Sternen; also "ungenügend". Hier sein Kommentar:
Dieses Spiel ist ein sehr einfach gemachtes Programm mit leider einigen "Schönheitsfehlern". Gerade im ersten Level hat man 10 Aufgaben, die fast alle ähnlich verlaufen. Im zweiten Level kommt ein Gleis dazu und die Landschaft wurde ausgetauscht. Gewisse Hindernisse kann man ohne Repartur überwinden (defekte Waggons können einfach weiter fahren...). Hätte man das ganze als "Fahrstraßen"-Spiel entwickelt, wäre der Reiz möglicherweise besser! Meiner Meinung nach nur ein Spiel für Kinder!!
Hm, schade eigentlich. Also doch nur der Xte Abklatsch vom Autowaschstrassen-Simulator, statt eines richtigen Spielspasses für Bahnfreaks? Mal schauen, vielleicht fährt mein Auto am Wochenende ja doch rein zufällig am Game-Shop vorbei...

Freitag, 2. Oktober 2009

Gähnen an der SuisseToy

Ich war heute an der SuisseToy in Bern. Natürlich haben mich vor allem die Modelleisenbahnen interessiert. Zu Glück bin ich nicht so "einseitig" veranlagt, sonst wäre ich nach einer Viertelstunde schon wieder beim Ausgang gewesen.

Es gab genau zwei grosse Händler die einen Stand hatten: Märklin und der Importeur Arwico. Dazu gab es zwei, drei Occasionshändler und einige Clubs denen man (allerdings in einer Nebenhalle; praktisch kein Publikum) Platz zur Verfügung stellte.

Trotz dem am Freitag schwachen Publikumsaufmarsch machten die beiden grossen Aussteller ihre Sache gut. Neben der Modellpräsentation gab es viele Anfass- und Spielmöglichkeiten für Kinder. Das war auch in den anderen Bereichen (Spiele, Modellbau, Basteln usw.) das Hauptmotto: Ausprobieren und selber Erleben. Gut so!

Doch nochmal zurück zum Thema. Beim Märklin Stand wurde ich von einem Händler darauf angesprochen ob mir auch die fehlenden Schweizer Neuheiten auffallen würden. Tatsächlich: Ausgestellt waren vor allem neue Modelle von Österreichischen und Deutschen Bahnen. Von Liliput waren bei Arwico viele Schweizer Neuheiten - auch solche die erst für Ende Jahr angekündigt sind - ausgestellt.

Ein Highlight war für mich eine Spur 0 Anlage mit amerikanischem Thema (Bild). Eigentlich ist es ein grosses Diorama, denn ein eigentlicher Fahrbetrieb ist nicht möglich. Eher ein hin- und herverschieben der Züge. Dafür ist alles sehr schon gealtert und sehr detailliert ausgearbeitet. Die Anlage wird auch auf der Railroad Convention vom 10./11. Oktober in Adliswil zu sehen sein. Gut habe ich sie hier gesehen, denn ich werde gleichzeitig dem Städtchen Bauma einen Besuch abstatten ;-) Dort wird es wohl einige Leute mehr haben und nicht so viel Platz in den Gängen geben.

Sonntag, 20. September 2009

Märklin's Werbestrategie

Diverse Online-Medien veröffentlichen heute eine Meldung der Nachrichtnagentur AP (z.B. tagesanzeiger.ch) über die Zukunft von Märklin, bzw. mit einem Interview mit dem Insolvenzverwalter Michael Pluto.

Er prognostiziert darin "keinen Verlust", einen Umsatz von 110 bis 120 Mio. Euro und damit einen guten Verkaufserlös. Offen lässt er weiterhin an wen das Unternehmen gehen soll und vor allem auch wann das geschehen soll.

Interessanter ist dagegen die Aussage, dass Märklin vermehrt bei Kindern werben wolle: "Die Kinder von heute werden die Sammler in 30 bis 40 Jahren sein". Absolut richtig und dennoch erstaunlich, dass es so lange dauern muss bis die Werbestrategie angepasst wird.

Montag, 14. September 2009

Märklin feiert...

Ob es wirklich allen zum Feiern zu mute ist? Wohl kaum. Dennoch steigt nächstes Wochenende in Göppingen der Modellbahntreff als "Höhepunkt des Jubiläumsjahres" zu 150 Jahren Märklin.

Ich finde es aber richtig das Fest mit allem drum und dran durchzuführen und die Faszination der Modellbahnwelt zu zeigen. Nur so kann der Funke beim einen oder anderen jungen Menschen gezündet werden. Alles andere käme einer Kapitulation gleich.

Etwas lustig finde ich hingegen die Neuheiten die in den letzten Tagen beim "Märklin Insider Club" angekündigt wurden. Im ratschlag24-Blog lese ich:
Auffällige Änderung: Insider können nun die Zugangsdaten selbstständig ändern (Passwort). Darüber hinaus werden die aktuellen Insider-News nun auch als PDF-Datei zum Download angeboten - sehr praktisch!
Hallo? Passwortänderung und PDF? Bin ich in "Back to the future" gelandet? Wir haben doch immer noch 2009 und nicht 1999? Na gut, da können wir dann 2019 vermelden, dass Märklin einen Twitter-Feed und ein Web2.0-Portal aufgeschaltet hat...

Viel Platz in Friedrichshafen

Heute hat die "Messe Sinsheim" welche die "Faszination Modellbau Friedrichshafen" veranstaltet eine erste Pressemeldung zum Eisenbahnbereich veröffentlicht.

Ich finde es hat interessante Aussteller dabei; vor allem der Elektronik Bereich scheint gut vertreten zu sein. Zum Vergleichen und Neuheiten schauen also gerade richtig. Grosse Abwesende ist natürlich Märklin. Ich verstehe zwar, dass man das Budget im Moment flach halten muss, aber um für das Weihnachtsgeschäft den Startschuss zu geben ist das Wochenende vom 30.10. bis 1.11. eigentlich gerade richtig.

Wegen der vielen freien Standfläche scheint es aber - und das ist für mich das Highlight der Pressemeldung - viel Platz für Ausstellungsanlagen zu geben. Zwölf Anlagen von Spur Z bis IIm sollen zu sehen sein. Und wenn man weiss, dass die Modellbaugruppe Wangen b.O. ihre komplette Modulanlage in Spur 0 (wie an der Spur-0-Expo im Frühling) zeigen darf, gibt es wohl einiges an nicht verkaufter Fläche.

Ich werde auf jeden Fall dort sein und ein paar Bilder zeigen. Friedrichafen ist schon deshalb immer interessant weil es auch noch andere Modellbaubereiche (Schiffe, Flugzeuge, Autos usw.) zu bestaunen gibt.

Dienstag, 8. September 2009

Ein neuer Blog für Modelleisenbahnen

Dieser Blog rund ums Thema Modellbahnen ist frech, direkt, indiskret und politisch nicht korrekt. Er verbreitet Gerüchte, sagt seine Meinung, lobt und tadelt. Er ist so subjektiv wie sein Macher. Und er lebt von Neuigkeiten, Indiskretionen, Gerüchten und Informationen von anderen.

Dies ist also auch als Aufforderung zu verstehen dem Autor - gerne auch anonym - Mails mit Informationen rund um die Modelleisenbahn Szene zu senden.

Es geht hier um Alles wichtige im Leben von Modelleisenbahnern: Klubs, Ausstellungen, Händler, Messen, Firmen, Hersteller, Neuheiten usw. Aber natürlich immer auch darum was hinter den Kulissen läuft und was Peter Amgalten, der Autor, und seine Leser davon halten. Ganz subjektiv eben.

Peter Amgalgen ist ein Pseudonym eines Modelleisenbahners aus der Schweiz. Er kennt den einen oder anderen Klub, geht gerne an Börsen und Ausstellungen und weiss immer gerne als Erster was wo läuft und vor allem auch wieso. Die Anonymität bietet den Vorteil direkter zu sein und ohne weiteres auch Gerüchte zu Firmen verbreiten zu können. Ausserdem bietet sie auch Dritten die Möglichkeit Informationen diskret weiter zu geben.

Also los geht's: Mein Themenspeicher ist gefüllt und der Terminkalender für den Herbst ist es ebenfalls.