Dienstag, 27. Oktober 2009

Puls fühlen in Friedrichshafen

Nach den Negativschlagzeilen der letzten Wochen zu Fleischmann (Abbau von 100 Arbeitsplätzen) und Faller (minus 50 Arbeitsplätze), mal etwas positives aus dem Hause Märklin. Die Radikalkuren scheinen Wirkung zu zeigen:
Eine positive Nachricht hatte Pluta (der Insolvenzverwalter von Märklin) denn auch für alle Modellbahnfreunde mitgebracht: Nach Millionenverlusten in den Vorjahren werde Märklin 2009 wieder »vier bis fünf Millionen Euro Gewinn machen«. (Quelle: FERPRESS - Internationale Eisenbahn-Presse Vereinigung)

Ende dieser Woche werde ich mich mal an der Modellbau Friedrichshafen umhören und den Puls bei den Ausstellern fühlen.

Neben dem Kontakt mit den Anbietern freue ich mich auch auf die vielen Klubanlagen die zu sehen sein werden. Ich werde ein paar Eindrücke und Fotos mitbringen.

Eine Grossanlage im Entstehen

Durch einen Kollegen bin ich auf die monatlichen Führungen des Modelleisenbahn-Club Horw aufmerksam geworden. In einem Keller mitten im Zentrum von Horw entsteht auf ca. 500 m2 eine Anlage in Spur H0 und H0m. Im Moment ist die Modelleisenbahn im Rohbau, die Geleise sind alle verlegt und auf einigen Abschnitten kann zu Demozwecken gefahren werden. Die Landschaft wird stark in steile Berge eingebettet sein, so dass später nur noch ein kleiner Teil der Geleise zu sehen sein wird. Deshalb ist jetzt eigentlich eine gute Gelegenheit sich diese Grossanlage einmal vor der Fertigstellung anzuschauen.

Interessant finde ich auch das Betriebskonzept. Es gibt einen (1) durchgehenden Kreis mit ca. 140 Blöcken, der von den Zügen komplett durchfahren wird. Die Durchfahrtszeit eines Zuges soll gegen 2 Stunden betragen. Genannt wird dieses Konzept "Echtzeitanlage" und es soll die grösste der Schweiz werden. Gefahren wird im Endausbau mit dem System Lauer im Analogbetrieb. Das ist in der heutigen Zeit bemerkenswert, hat aber wohl vor allem mit dem Know-How der Klubmitglieder zu tun. Roland Niggli - der auch das angeschlossene Verkaufgeschäft führt - realisiert hier wohl zusammen mit einem Dutzend Klubmitgliedern seinen Lebenstraum. Fazit: Sehr eindrücklich und auf jeden Fall einen Besuch wert.

Auf der Club Homepage gibt es mehr zu den technischen Details, einen Gleisplan und auch viele Fotos der Entstehung zu sehen.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Auch bei Fleischmann muss man abbauen

Die nächste grosse Restrukturierung wird nötig bei... *tataaaa*... Fleischmann. Der Bayrische Hersteller in Österreichischen Händen kündigt heute einen grossen Abbau (100 von 226 Stellen) und umfassende Restrukturierungen an.

Da ich nicht alles abschreiben möchte verweise ich gerne auf die Pressemitteilung die die Kollegen von "Modellbahntechnik aktuell" veröffentlicht haben.

Sonntag, 18. Oktober 2009

Märklin kommuniziert erst 2010...

...über den Verkauf des Unternehmens.

Heute gelesen in bild.de
Für den insolventen Modelleisenbahnbauer Märklin ist erst im kommenden Jahr mit einem Verkauf zu rechnen. „Es läuft gerade ganz gut, das Weihnachtsgeschäft soll noch mitgenommen werden“, heißt es in unternehmensnahen Kreisen. Das berichtet die „Schwäbische Zeitung“ über die Pläne von Insolvenzverwalter Michael Pluta. Das bedeute: Ein Investor erhält 2010 den Zuschlag, den traditionsreichen Hersteller aus Göppingen (Baden-Württemberg)übernehmen zu dürfen. Zurzeit seien sieben Investoren an Märklin interessiert.
Das scheint mir logisch. Denn man will ja das wichtige Weihnachtsgeschäft nicht durch heikle Unternehmensdiskussionen aufmischen. Wir lassen uns weiter überraschen.

Sonntag, 11. Oktober 2009

Liebe Ausstellungsmacher...

Wie angekündigt war ich dieses Wochenende an der Plattform der Kleinserie in Bauma. Neben den bekannten Schulräumen und der Turnhalle, war dieses Jahr ein Teil der Ausstellung im neuen Zentrum Grosswies. Damit verbunden war im Vorfeld auch die Hoffnung mehr Platz zwischen den Ständen zu haben und weniger Gedränge. Doch weit gefehlt: Sogar im neuen Saal wurden die Grundregeln einer guten Ausstellung missachtet. Viel zu eng gebaut! Bemo gehört ja sicher zu den besser frequentierten Ständen, das weiss man auch im Voraus. Aber gerade dort konnte man nicht stehen bleiben um die Anlage und die Modelle anzuschauen, weil sich die Besucher durch einen weniger als einen Meter breiten Durchgang vor und zurück zwängen mussten.

Ich gönne jeder Ausstellung und vor allem auch Bauma den Zuschauererfolg. Aber man muss sich auch einmal bewusst sein, dass die Räume nicht mehr ausreichen. Bitte liebe Ausstellungsmacher - und damit meine ich bewusst nicht nur die Kollegen aus dem Zürcher Oberland - schaut, dass die Besucher genug Platz zwischen den Ständen haben. Dass man in Ruhe stehen bleiben kann und trotzdem noch Platz zum Durchgehen findet. Dafür braucht man mindestens zwei bis drei Meter Zwischenraum. Es ist niemandem gedient wenn man als Fazit der Messe vom Gedränge spricht und dies auch das Hauptthema zwischen Aussteller und Besucher ist. Das haben die grossen Messen schon immer so gemacht und für die Modellbahn-Ausstellungen gilt im Prinzip dasselbe: Passt die Lokalität den Gegebenheiten an. Oder anders gefragt: Findet "Bauma" nächstes Jahr in Winterthur statt?

Die Ausstellung selber hat wie immer einiges geboten. Viel Neues gab es aber aus meiner Sicht dieses Jahr nicht zu sehen. Kleinserien implizieren halt auch, dass man nicht jedes Jahr dutzende Neuer Modelle vorführen kann. Aufgefallen sind mir vor allem mehr Anbieter von Modellhäusern, welche auch Lasercutting als Service anbieten.

Speziell ist auch ein Händler aus Österreich aufgefallen, der seine Modelle nicht im Internet präsentiert sehen will. Er hat jeden Fotografierenden gefragt, wofür er die Bilder macht und er solle sie nicht veröffentlichen. Wer seine Modelle nicht zeigen will, sagt damit natürlich auch schon einiges...

Freitag, 9. Oktober 2009

Simulanten

Vom Flugsimulator haben wir Alle schon gehört. Aber kennen Sie den Bus-, den Schwertransport-, den Landwirtschafts-, den Feuerwehr- und den Sprengmeister-Simulator? Die gibt es alle! Darauf gekommen bin ich durch den... tataaaa... Rangier-Bahnof-Simulator :-) Rudolf Ring stellt ihn heute in seinem Blog ziemlich enthusiastisch vor.

Tönt auf den ersten Blick alles viel versprechend: 100 Level, alles in 3D, verschiedene Aufgaben erledigen, dann in den nächsten Level aufsteigen usw. Als bekennender PC-Freak wollte ich das Spiel natürlich gleich kaufen. - Einschub: Zugegeben, eigentlich wollte ich es irgendwo herunterladen, möglichst nichts dafür bezahlen und gleich los spielen. So geht das heute ;-) - Also auf den Kaufen-Link geklickt, bei amazon.de gelandet und zuerst über die oben erwähnten Gärtnerei- und Nordic-Walking-Simularoren gestaunt. Das Gute an Amazon ist, dass es immer schon jemanden gibt der das Produkt vor einem gekauft hat und kommentiert wie gut das Game ist.

Doch halt: "Flossy" (so heisst der Typ der das Spiel vor mir gekauft hat) vergibt nur 2 von 5 Sternen; also "ungenügend". Hier sein Kommentar:
Dieses Spiel ist ein sehr einfach gemachtes Programm mit leider einigen "Schönheitsfehlern". Gerade im ersten Level hat man 10 Aufgaben, die fast alle ähnlich verlaufen. Im zweiten Level kommt ein Gleis dazu und die Landschaft wurde ausgetauscht. Gewisse Hindernisse kann man ohne Repartur überwinden (defekte Waggons können einfach weiter fahren...). Hätte man das ganze als "Fahrstraßen"-Spiel entwickelt, wäre der Reiz möglicherweise besser! Meiner Meinung nach nur ein Spiel für Kinder!!
Hm, schade eigentlich. Also doch nur der Xte Abklatsch vom Autowaschstrassen-Simulator, statt eines richtigen Spielspasses für Bahnfreaks? Mal schauen, vielleicht fährt mein Auto am Wochenende ja doch rein zufällig am Game-Shop vorbei...

Freitag, 2. Oktober 2009

Gähnen an der SuisseToy

Ich war heute an der SuisseToy in Bern. Natürlich haben mich vor allem die Modelleisenbahnen interessiert. Zu Glück bin ich nicht so "einseitig" veranlagt, sonst wäre ich nach einer Viertelstunde schon wieder beim Ausgang gewesen.

Es gab genau zwei grosse Händler die einen Stand hatten: Märklin und der Importeur Arwico. Dazu gab es zwei, drei Occasionshändler und einige Clubs denen man (allerdings in einer Nebenhalle; praktisch kein Publikum) Platz zur Verfügung stellte.

Trotz dem am Freitag schwachen Publikumsaufmarsch machten die beiden grossen Aussteller ihre Sache gut. Neben der Modellpräsentation gab es viele Anfass- und Spielmöglichkeiten für Kinder. Das war auch in den anderen Bereichen (Spiele, Modellbau, Basteln usw.) das Hauptmotto: Ausprobieren und selber Erleben. Gut so!

Doch nochmal zurück zum Thema. Beim Märklin Stand wurde ich von einem Händler darauf angesprochen ob mir auch die fehlenden Schweizer Neuheiten auffallen würden. Tatsächlich: Ausgestellt waren vor allem neue Modelle von Österreichischen und Deutschen Bahnen. Von Liliput waren bei Arwico viele Schweizer Neuheiten - auch solche die erst für Ende Jahr angekündigt sind - ausgestellt.

Ein Highlight war für mich eine Spur 0 Anlage mit amerikanischem Thema (Bild). Eigentlich ist es ein grosses Diorama, denn ein eigentlicher Fahrbetrieb ist nicht möglich. Eher ein hin- und herverschieben der Züge. Dafür ist alles sehr schon gealtert und sehr detailliert ausgearbeitet. Die Anlage wird auch auf der Railroad Convention vom 10./11. Oktober in Adliswil zu sehen sein. Gut habe ich sie hier gesehen, denn ich werde gleichzeitig dem Städtchen Bauma einen Besuch abstatten ;-) Dort wird es wohl einige Leute mehr haben und nicht so viel Platz in den Gängen geben.