Sonntag, 29. November 2009

Fleischmann: Interpretationssache

Bereits am 22. Oktober habe ich darüber berichtet, dass bei Fleischmann ein grosser Stellenabbau geplant ist. Soweit also keine Neuigkeiten. Vor dem Hintergrund eines Sozialplans der in den letzten Tagen vorgestellt wurde, versuchen sich die beiden Nürnberger Medienunternehmer mit Schlagzeilen zu überbieten.

"Fleischmann gerettet?" fragen sich die Nürnberger Nachrichten (Altmühl Bote). Der Betriebsrat habe dem "Rettungsplan" zugestimmt, da man kaum eine andere Wahl gehabt habe.

Da die wertvollen Markenrechte an Fleischmann inzwischen bereits an die Holding übertragen wurden, sei das Risiko einer Pleite der Fleischmann GmbH mit noch schlimmeren Folgen schlicht zu groß gewesen.


Die Nürnberger Zeitung sieht hingegen das Unternehmen "auf dem Abstellgleis".

Mit der ausgehandelten Abfindungsformel zeigen sich Betroffene höchst unzufrieden. «Mickrig» seien die Beträge und zudem nach oben gedeckelt, so dass für die meisten nur eine Summe von wenigen Monatsgehälter herauskäme.
Ich hoffe nur - siehe dazu mein letzter Blog und die Kommentare dazu - dass sich neben der (zugegebenermassen wichtigen) Sicherung der Arbeitsplätze auch jemand Gedanken zur Zukunft der Firma in Bezug auf Produkte, Marketing usw gemacht hat. Denn ansonsten ist das was ausgehandelt wurde nur eine Übergangslösung...

Sonntag, 22. November 2009

Modellbahn Saison

Es ist die Saison der Modelleisenbahner. An jedem Wochenende von Oktober bis Dezember gibt es zig Börse, Ausstellungen, Tage der offenen Tür usw. die man besuchen könnte. Die Tische der Occasionshändler sind voll und auf eBay und Ricardo wird so viel wie sonst nie angeboten.

Das tönt ja eigentlich nach einer florierenden Branche. Ganz anders tönt es aber wenn man mit den Leuten spricht die mit diesem Hobby Geld verdienen wollen: Den Modelleisbahn-Hädlern und den Importeuren. Von einem der grössten Importeur in der Schweiz hört man, dass er im Moment mindestens 30 Händler hat die ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können. Gleichzeitig sagt mir ein bekannter Händler, dass er kaum noch die Hälfte des Umsatzes von vor 10 Jahren macht. Er verkaufe zwar gerade vor Weihnachten nicht schlecht, es seien aber vor allem die Stammkunden die ihre Sammlung erweitern. Neue Gesichter sehe man kaum im Laden. Demnach sind es auch vor allem Neuheiten die früh bestellt würden und weniger die Ladenauslage die weg ginge. Das macht aber einen Grossteil des Geschäftsvermögens aus.

Viele Ladeninhaber können nur noch überleben, weil sie einen Nebenerwerb (bzw. einen Haupterwerb) haben der sie über Wasser hält oder weil sie gewisse Kosten (z.B. die Miete oder das Personal) nicht in die Vollkosten mit einrechnen müssen.

Ist das der Lauf der Zeit? Hat sich die Spiel- und Sammelwelt so stark verschoben? Oder fehlt der Branche an zündenden Ideen?

Montag, 9. November 2009

Der Traum von der Modelleisenbahn...

...wurde dem amerikanischen Investor Warren Buffet in seiner Jugend nicht erfüllt. Dies berichtet die FAZ in ihrer Online-Ausgabe. Das sei einer der Gründe gewesen weshalb er letzte Woche die zweitgrösste amerikanische Eisenbahngesellschaft Burlington Northern Santa Fe übernommen habe.
"Das alles geschieht, weil mir mein Vater keine Spielzeugeisenbahn gekauft hat, als ich ein Kind war", sagte der berühmte Investor nach Bekanntgabe der Transaktion.
Den Traum der eigenen Modelleisenbahn hat er sich natürlich auch schon längst erfüllt. Die Burlington-Northern dürfte allerdings mit 44 Mia. Dollar etwas teurer gewesen sein. Dafür habe sich die halbe Wallstreet von Buffets Eisenbahn-Fieber anstecken lassen und die Kurse der entsprechenden Aktien in die Höhe getrieben.

Nach dem Lesen dieses Artikels ringe nun immer noch mit mir, ob ich den Vätern wirklich noch raten soll ihren Söhnen auf Weihnachten eine Startpackung zu kaufen...

Dienstag, 3. November 2009

Besuchstage in Horw

Zu meinem Blogbeitrag über die Anlage in Horw wurde ich noch gebeten auf die Tage der offenen Tür Ende November (27./28.11.) und die monatlichen öffentlichen Besuchstage aufmerksam zu machen. Das hole ich hiermit gerne nach, da die Anlage - auch in der aktuellen Bauphase - sehr sehenswert ist.

Faszinierendes in Friedrichshafen

Wenn die Faszination Modellbau vom letzten Wochenende der Gradmesser für den Zustand der Branche wäre, so ginge es ihr sehr gut. Ich war vor allem in der Modelleisenbahn Halle und die war an meinem Besuchstag gut besucht. Aussteller bestätigten mir, dass dies an allen drei Tagen so war und sie mit den Geschäften zufrieden seien.

Ich fand die Mischung gut: Praktisch alle grossen Hersteller waren anwesend, viele Verkaufsstände und natürlich auch Ausstellungsanlagen von Clubs. Die Halle war zwar gut gefüllt, aber man kam fast überall gut durch, konnte sich die Waren anschauen und mit den Herstellern sprechen.

40'000 Besucher sind nach Angaben der Veranstalter an den drei Tagen in die Messehallen gekommen. Darunter war viel Schweizer Dialekt auszumachen. Ein Aussteller einer Clubanlage meinte sogar, dass er mindestens die Hälfte der Zeit Schweizerdeutsch sprechen konnte.

Ich fand die Messe interessant und anregend und werde vermutlich nächstens Jahr wieder anreisen.