Donnerstag, 13. Mai 2010

Nachwuchsförderung

Das Thema Nachwuchs bei den Modelleisenbahnern wird nicht nur von uns Bloggern, sondern auch in diversen Foren fleissig diskutiert. Im Schweizer Bahnforum gibt es schon länger einen Thread dazu, aus welchem ich gerne den Beitrag eines jungen Kollegen zitieren möchte:

Beim Durchlesen dieses Threads sind einige Punkte vorgekommen, die ich nur zu gut bestätigen kann.

In unserem Verein, dem WEA (Winterthurer Eisenbahn Amateure, wo wir am 14./15.5.10 eine Ausstellung haben) hatten wir bis vor kurzem grosse Nachwuchsprobleme. So war das Mindesteinsteigsalter bei 16 Jahren, als ich mich dabei mit 11 Jahren für eine Mitgliedschaft Intressierte wurde ich systematisch ausgeschlossen, bis im Jahre 2002 unsere Jugengruppe ins Leben gerufen wurde. Aber auch da waren die Anfangszeiten hart, die alt eingesessenen Mitgliede wollten partout für sich alleine sein, und merkten dabei nicht, dass die Mitgliederanzahl in nur 3 Jahren um 50 Mitglieder schwand, alleine durch ''natürliche'' Abgänge. Im Jahre 2008 kam die Wende, der langjährige Präsident, der wegen gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt bekannt gab, konnte lange keinen Nachfolger finden. Der Verein stand beinahe vor dem Aus, bis unserem jetzigen Präsidenten, der erst 25 jahre jung ist, bewusst wurde, was da verloren gehen könnte. Er meldete sich spontan als Präsident mit einigen Auflagen, die unter anderem die Einbindung von jugendlichen sehr grossen Wert darauf legte. Und siehe da, innert kürzester Zeit gab es mehrere junge Mitglieder unter 16 Jahren. Die alten Vereinsstrukturen waren auf einmal vergessen, und unser Verein hat die Wende geschafft und ist auf einem aufstiegenden Ast.

Ein weiteres Problem ist meiner Meinung nach die Haltung der jenigen Personen/Istitutione die es in der Hand hätten junge Leute für die MOBA zu begeistern. Da wären einerseits die Hersteller. Roco brachte vor mehreren Jahren das Roco-Line Gleis mit Gummibettung heraus. Ein wunderbares Produkt, robust und nicht mal so unästhetisch. Mit diesem System war es möglich in einer Mietwohnung vorübergehend eine Anlage aufzubauen, und sie ebenso schnell wieder abzuräumen. Doch dann kam die Insolvenz, Roco wurde zwar gerettet, doch derjenige, der Gehen musste nahm ebenfalls das Patent fürs Roco-Geleise mit. Fazit, heutzutage gibt es kein Gleissystem mehr, dass für das schnelle Auf und Abbrechen geeignet wäre, ohne grossen Schaden zunehmen.

Ein weiter Herr, der mich immer wieder in Rage bringt ist Hr. Werner Gahler von den HAG Modelleisebahnen in Mörschwil Kanton St. Gallen!!!!!!!! Dieser Hr. Gahler wagt es doch tatsächlich, immerk urz vor Weihnachten in der SF Tagesschau zu jammern, wie schlecht es um die Modellbahnindustire steht. Entschldigung, aber HAG schaufelt sich förmlich das eigene Grab mit ihrer Unternehmensstruktur. Nichts gegen die Modelle von HAG, sie gefallen mir. Doch wenn ich einen MOBA-Laden betrete, und ein HAG Modell sehe, so sucht der MOBA-Einsteiger so schnell wie möglich das Weite. Den solche Preise schrecken ab, und mit sehr wenig Aufwand (gut, es stünden einige CH-Arbeitsplätze auf dem Spiel) könnte HAG die Kosten senken.

Das es die Modelleisenbahn schwer hat, ist klar. Das kenne ich von früher. Als ich dazustand, ein begeisterter Modellbähnler zu sein, wurde ich systematisch ausgeschlossen. Mein Hobby hatte nicht den Hauch einer Chance gegen König Fussball und co. Sogar vor den Lehrern standen wir alleine da. So ist es auch noch heute. Heutzutage bringt man die MOBA immer noch mit Märklin in Verbindung. Wenn es also Eltern gibt, die ihren Sprösslingen eine MOBA kaufen möchten, gehen zum Händler. Doch einige dieser haben nichts besseres im Kopf, als den armen unwissenden Kunden und potentieller Retter der MOBA eine Märklin Bahn anzudrehen. Super, es kostet ein Unmenge Geld, so ein Märklin Startset, na ja, man ist bereit das Geld zu Weihnachten für den Dreikäsehoch auszugeben. Der Junge (es darf aber gut und gerne ein Mädchen sein, leider eine zu seltene Situation) packt die Bahn aus, und will spielen. Da fängt's an. Es läuft gerade so knapp, macht einen riesen Lärm und bald muss die Anlage mangels Platz wieder abgebrochen werden. Später wenn aus dem Junge ein Bursche geworden ist, und er die MOBA entdeckt denkt er ans Expandieren. Er geht wieder zum Händler und muss sich zwangsläufig für ein AC-Modell entscheiden. Nebenan sieht er aber die DC-Modelle die gut und gerne 150.- günstiger sind. Also lässt er es bleiben, und gibt das Geld im GameShop nebenan für ein Zockergame aus. Und so hat die MOBA ein weiteren Anhänger verloren...

Dass ich bewusst märklin für das obige Beispiel gewählt habe, beruht auf eigenen Erfahrungen. In unserer Jugendgruppe haben wird den fatalen Fehler gemacht und uns für märklin 3-Leiter System entschieden. Es gab bisher keine Ausstellung wo unsere Module keine Probleme aufweisten... (und es lag nicht an unseren Fertigkeiten, sogar gestandene Märklin-Bahner kapitulierten)

Klar kann man nun über Details diskutieren (wie es auch in der Fortsetzung des Threats gemacht wird), aber auf jeden Fall werden ein paar Ideen aufgezeigt und das ist schon mal das Wichtigste.

2 Kommentare:

  1. Wenn man den aktuellen Zahlen glauben darf, hat das Modelleisenbahn-Hobby wieder leichten Aufwind und der Nachwuchs interssiert sich, evtl. auch dank neuen technsichen Möglichkeiten wieder für die Modellbahn. Mal sehen, wie Samba Dickie die Übernahme von Märklin noch weiter nutzen wird, um dem Modellbahnnachwuchs voranzutreiben.

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  2. Hallo zusammen,

    Modelleisenbahn und Modellbau sind zwei super tolle Themen. Ich selbst habe eine kleine H0 Anlage welche aber in den Nächsten Monaten mächtig wachsen soll.

    Alles Liebe Timo Franz

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